Online Magazin 

The Art of Women - Mental Coaching und Mindset Mentoring für Frauen

Herzlich Willkommen beim

Online Magazin von The Art of Women. 

Mental Load – die unsichtbaren Aufgaben. 

Mental Load Erschöpfung Unsichtbare Aufgaben

Mental Load ist meist sehr tückisch - denn die DENKARBEIT, die für Partnerschaft, Familie und Arbeit geleistet wird, ist meist unsichtbar. Die Belastung, die durch das "unsichtbare" Organisieren von Alltagsaufgaben entsteht, wird oft als „nicht der Rede wert“ erachtet, und genau das macht es so schwierig, sie zu identifizieren - und erst recht, sie wertzuschätzen. Dabei kann zu viel Mental Load nicht nur die gesunde Work-Life-Balance negativ beeinflussen, sondern auch ernsthafte gesundheitliche (sowohl körperliche als auch seelische) Schäden verursachen.


Aber warum sind davon meistens Frauen betroffen?


Damit das gemeinsame (Paar- und/oder Familien-) Leben funktioniert, müssen neben den SICHTBAREN auch viele UNSICHTBARE Aufgaben im Alltagsleben mitgedacht werden. Diese Aufgaben werden im Alltag oft nicht explizit kommuniziert, werden jedoch nebenher identifiziert, geplant und erledigt. Neben den sichtbaren/greifbaren To-dos bringen diese Aufgaben nochmal ein beträchtliches Eigengewicht in die Gesamtsumme aller sichtbaren Aufgaben. Die eigentliche Belastung ist dabei, die Verantwortung für alles zu tragen. Eine Verantwortung, die in den allermeisten Fällen - auf Grund von klassischen/veralteten Rollenbildern und oft wiederholten Glaubenssätzen - immer noch der Frau zukommt.


Um eine Orientierung für unsichtbare Aufgaben zu bekommen, anbei ein Beispiel:


Ein Paar ist zu einer Hochzeit eingeladen. Mental Load ist also nicht das To-do, sondern alle Planungs- und Koordinierungsprozesse, die vor, während und nach dem Ereignis „Hochzeitseinladung“ stattfinden.


Die unsichtbare To-do-Liste könnte somit Folgendes umfassen:


  • Die Antwort auf die Einladung - bis wann spätestens muss sie beantwortet werden und wann und wer schickt sie zurück?
  • Die Auswahl der Garderobe - passt die ausgewählte Garderobe noch oder müssen neue Outfits besorgt werden? Wo, wann und wer kümmert sich darum?
  • Wo findet die Hochzeit statt und wie kommt man dort hin? - Eigener PKW? Wenn ja, ist das Auto vollgetankt? Wenn nein, wer kümmert sich darum?
  • Oder doch lieber Taxi? Oder Zug? - Wenn Zug, wer checkt die Fahrpläne und besorgt die Tickets?
  • Wird eine Übernachtungsmöglichkeit benötigt? - Wenn ja, wo und wer kümmert sich darum?
  • Was wünscht sich das Hochzeitspaar und wo und wann bekomme ich es?
  • Wenn das Hochzeitspaar keine Wünsche hat, sollten vielleicht die Trauzeugen befragt werden, um eventuelle Doppelungen der Geschenke zu vermeiden?
  • Wer sind die Trauzeugen und von wem bekomme ich die Kontaktdaten? - Und wer und wann kontaktiert sie?
  • Was könnte man schenken?
  • Wo bekommt man das Geschenk?
  • Wann ist ein Zeitfenster im Familien-/Paaralltag, damit man das Geschenk besorgen kann?
  • Wer verpackt das Geschenk und ist noch Geschenkpapier da?
  • Gibt es parallele Termine, die schon geplant waren, die jetzt abgesagt oder sogar neu terminiert werden müssen? - Wenn ja, wohin sollen diese Termine verlegt werden und wer übernimmt das?
  • Kollidiert die Einladung eventuell mit anderen Verpflichtungen?


Man bekommt tatsächlich den Eindruck, als würde die Liste nicht mehr enden wollen. Doch stell Dir einmal vor, wie lang sie geworden wäre, wenn das eingeladene Paar zusätzlich noch Eltern von zwei Kindern wäre? Da liegt es sehr nah, dass aus Mental Load schnell ein Overload werden könnte. Dies wiederum kann auf lange Sicht schwerwiegende gesundheitliche Auswirkungen haben, die bis zu burnoutähnlichen Symptomen führen. Erschöpfungs- und/oder Überforderungsgefühl, Energiemangel, Müdigkeit, Niedergeschlagenheit, verringerte Leistungsfähigkeit, Angespanntheit, Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Herzrasen, unkontrolliertes Schwitzen (kalter Schweiß), Panikattacken, Zynismus, Gereiztheit, Distanzierung bis hin zu Symptomen, die auch bei einer Depression auftreten.


Aber wie kann man den eigenen Mental Workload verringern, damit es erst gar nicht zu einem Overload kommt?


In erster Linie sollte man das Unsichtbare sichtbar machen. Das heißt: sich als Paar/Freunde/Familie zusammen hinsetzen und schauen, welche Aufgaben in der Familien- und/oder Paarbeziehung anfallen und wer sie inkl. der dazugehörigen Prozesse übernimmt.


Bei regelmäßigen Meetings (am besten einmal pro Woche) wird dann besprochen, was in den kommenden Tagen ansteht und wer die Aufgaben übernimmt. Der Vorteil: dadurch verbessert sich die gemeinsame Kommunikation, man bekommt eine Routine und entwickelt sich zu einem eingespielten Team in Sachen Paar-/Familien-Management.


Eine Monatsüberprüfung rundet die neue Vorgehensweise ab und dient wiederum dazu, festzustellen, was funktioniert hat, was man vielleicht verbessern oder sogar umverteilen möchte. Auch ehrlich ausgesprochene Erwartungen sind dabei sehr wichtig, denn erst sie führen dazu, dass die zukünftigen To-do-Listen immer mehr für Zufriedenheit anstatt für Frust sorgen.


In kleinen Schritten raus aus der Mental-Load-Falle.


Nicht selten und vor allem am Anfang dieser Veränderung stellt man fest, dass man bei bestimmten Aufgaben richtige Schwierigkeiten hat, die Verantwortung abzugeben. Auch die Bereitschaft zu dieser Veränderung kann einen zu Beginn richtig fordern. Schließlich hängen damit klassische Rollenbilder und oft wiederholte Glaubenssätze zusammen. Auch eine „andere“ Vorgehensweise bei der Erledigung der übergebenen Aufgaben an den Partner(in), Freund(in) oder Familienmitglied kann einen schon triggern. In einem solchen Fall ist es wichtig, der Person freie Hand zu lassen und nicht ungefragt Ratschläge zu erteilen. Denn nur, wenn man die VOLLE VERANTWORTUNG für eine Aufgabe abgibt, ist es wirklich eine Entlastung.


Anna Cisek - The Art of Women

von Anna Cisek - The Art of Women 7. Februar 2025
Erfahre, warum deine innere Kritikerin so laut ist, woher sie kommt und wie du sie endlich in den Ruhestand schickst – für mehr Selbstliebe, Stärke und ein erfülltes Leben!
von Anna Cisek - The Art of Women 31. Januar 2025
Dieser Artikel macht Schluss mit dem ewigen Grübeln darüber, was andere von dir denken – stattdessen geht es darum, wie du dein Selbstvertrauen stärkst und unbeirrt deinen eigenen Weg gehst.
von Anna Cisek - The Art of Women 20. Januar 2025
Blue Monday – ein Artikel über den traurigsten Tag im Jahr, warum er uns so herausfordert und wie du mit kleinen Schritten Leichtigkeit und Zuversicht in deinen Alltag bringen kannst.
Weihnachtsstress, Stressbewältigung, Weihnachten, Erwartungen, Traditionen, Erkenntnisse
von Anna Cisek - The Art of Women 22. Dezember 2024
Ein Blick auf den Weihnachtsstress und wie du lernst, dich selbst an erste Stelle zu setzen – für ein Fest, das dir wirklich guttut.
Weitere Beiträge