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Werde nicht zur Täterin, nur weil du einmal ein Opfer warst.

Im Leben gibt es Momente, in denen wir uns als Opfer fühlen – ungerecht behandelt, nicht gesehen oder verletzt. Was dabei oft übersehen wird: In solchen Phasen entwickeln wir manchmal Verhaltensweisen, die uns selbst unbemerkt zur Täterin machen. Das bedeutet nicht, dass wir bewusst anderen schaden, sondern dass wir aus Selbstschutz oder emotionaler Verletzung heraus unabsichtlich Schmerz weitergeben.


Die Klassiker aus dem Alltag


Diese Verhaltensmuster begegnen uns im Alltag häufiger, als wir denken. Hier sind einige typische Beispiele, die in der Psychotherapie oft zur Sprache kommen:


  • Gefühl von Ungerechtigkeit: Du fühlst dich von deiner Freundin, deinem Partner oder deiner Familie unfair behandelt. In deinem Schmerz oder deiner Wut bemerkst du vielleicht gar nicht, wie du selbst anderen gegenüber ungerecht wirst. Eventuell reagierst du gereizt oder unfreundlich und setzt so unbewusst einen Kreislauf aus Verletzungen in Gang.


  • Einsamkeit: Du fühlst dich allein und zurückgewiesen, obwohl dich Menschen umgeben, die für dich da sein möchten. Oft übersiehst du, wie viele Menschen dir tatsächlich zur Seite stehen und wie du sie durch dein Verhalten vielleicht unbewusst auf Distanz hältst.


  • Verlassensängste: Die Angst, von einem Partner oder von Freundinnen verlassen zu werden, kann so überwältigend werden, dass du versuchst, Kontrolle zu behalten, indem du Fragen stellst, eifersüchtig bist oder den anderen emotional binden willst. Leider bewirkt genau dieses Verhalten oft das Gegenteil und drängt die anderen eher von dir weg.


  • Selbstwertprobleme: Wenn du dich oft klein und unbedeutend fühlst, könnte es sein, dass du versuchst, dich durch übermäßige Kritik oder Abwertung anderer zu stärken. Das kann zum Beispiel im Beruf passieren, wenn du Kolleginnen oder Kollegen übermäßig kritisierst, um von deinen eigenen Unsicherheiten abzulenken.


Der Übergang vom Opfer zur Täterin


Was passiert hier? Unsere Gefühle von Schmerz, Angst und Unsicherheit sind real, doch wenn wir uns in der Opferrolle verstricken, verlieren wir oft den Blick auf unser eigenes Verhalten. Ohne es zu merken, entwickeln wir unbewusst Strategien, um uns selbst zu schützen, die jedoch anderen schaden. Das ist kein persönliches Versagen; es ist menschlich, so zu reagieren. Doch wenn wir diese Verhaltensmuster nicht erkennen und durchbrechen, kann der Schaden auf beiden Seiten größer werden.


Die Psychologie dahinter


In der Psychotherapie wird oft vom "Täter-Opfer-Kreislauf" gesprochen. Dieser beschreibt einen Teufelskreis, in dem ein verletztes Opfer aus seinem Schmerz heraus selbst zur Täterin wird und andere verletzt. In der Tiefe stecken oft Ängste vor Kontrollverlust, Zurückweisung oder emotionaler Verletzung. Diese Ängste treiben uns zu Reaktionen, die wir im Nachhinein bereuen.


Eine wichtige Erkenntnis aus der Psychotherapie ist, dass wir in Stresssituationen oder emotionalen Krisen oft in Verhaltensmuster zurückfallen, die uns bekannt und vertraut sind – selbst wenn sie destruktiv sind.


Wichtige Schritte, um den Kreislauf zu durchbrechen


1. Reflexion: Der erste Schritt ist, dein Verhalten bewusst zu reflektieren. Frage dich: Wie verhalte ich mich, wenn ich mich verletzt oder bedroht fühle? Behandle ich andere dann wirklich so, wie ich selbst behandelt werden möchte?


2. Empathie entwickeln: Versuche, dich in die Lage des anderen zu versetzen. Vielleicht fühlst du dich verletzt, aber wie könnte dein Gegenüber deine Worte oder Taten empfinden? Indem du die Perspektive des anderen einnimmst, fällt es oft leichter, die eigene Haltung zu verändern.


3. Kommunikation statt Vorwürfe: Wenn du dich unfair behandelt fühlst, rede offen über deine Gefühle, ohne Vorwürfe zu machen. Anstatt zu sagen, „Du behandelst mich schlecht“, versuche es mit „Ich fühle mich verletzt, weil...“. So bleibt die Tür für ein offenes Gespräch offen.


4. Grenzen setzen und Selbstfürsorge: Es ist wichtig, dich abzugrenzen, wenn du dich verletzt fühlst – achte jedoch darauf, diese Grenze nicht durch destruktives Verhalten zu verteidigen. Nimm dir Raum für dich selbst, ohne den anderen aus Wut oder Enttäuschung zu bestrafen.


5. Professionelle Hilfe suchen: Wenn du merkst, dass du immer wieder in ähnliche Muster zurückfällst, könnte der Gang zu einer Therapeutin oder Beraterin sinnvoll sein. Sie kann dir helfen, die tieferen Ursachen deiner Verhaltensweisen zu erkennen und dich dabei unterstützen, neue, gesunde Strategien zu entwickeln.


Tipps für den Alltag


  • Achtsamkeit üben: Achte bewusst auf deine Reaktionen in stressigen oder emotional belastenden Situationen. Nimm dir einen Moment, um innezuhalten, bevor du reagierst.


  • Offen über Ängste sprechen: Ängste wie die vor Zurückweisung oder Einsamkeit sind normal, aber sie können dich beherrschen, wenn du sie nicht ansprichst. Ein offenes Gespräch mit Freundinnen, einem Coach oder einer Therapeutin kann Wunder wirken.


  • Geduld mit dir selbst: Veränderung braucht Zeit. Sei nicht zu streng mit dir, wenn du merkst, dass du in alte Muster zurückfällst. Es ist ein Lernprozess, und jeder Schritt in Richtung eines gesünderen Umgangs mit deinen Gefühlen ist wertvoll.


Gemeinsam den Kreislauf durchbrechen


Wenn du dich in diesen Verhaltensmustern wiedererkennst, ist das kein Grund zur Scham. Im Gegenteil: Es ist der erste Schritt zur Veränderung! Nutze die Chance, mehr über dich selbst zu lernen und einen neuen, gesünderen Weg einzuschlagen.


Möchtest du mehr über Selbstreflexion, Achtsamkeit und den Ausstieg aus destruktiven Verhaltensmustern erfahren? Ich unterstütze dich gern auf diesem Weg – lass uns gemeinsam deine persönliche Stärke wiederentdecken!


Die Kraft, aus dem Teufelskreis von Opfer und Täterin auszubrechen, liegt in dir. Indem du alte Muster erkennst und neue, gesündere Verhaltensweisen entwickelst, kannst du nicht nur dein eigenes Leben positiv verändern, sondern auch die Beziehung zu den Menschen um dich herum.


Anna Cisek - The Art of Women


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